Die kleine, verschlafene Siedlung Neuenmarkt in Oberfranken wurde im 19. Jahrhundert durch den Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn (1844-1848) auf einmal zum aufstrebenden Industrieort. Und zwar lag der Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg am Ausgangspunkt der sogenannten „Schiefen Ebene“, der ersten Steilstrecke Europas, deren Betrieb ein aufwändiges Know-how erforderte, so dass viele Fachleute sich in dem Dorf niederließen, um unter anderem im neu angelegten Bahnbetriebswerk zu arbeiten. Neuenmarkt blühte von nun an nicht nur wirtschaftlich auf, sondern schrieb gleichzeitig ein Stück Eisenbahngeschichte.
Als im Jahre 1977 die letzte Dampflok in Deutschland vom Gleis ging, war es an der Zeit, auf diese Geschichte zurück zu schauen. So befindet sich heute im ehemaligen Bahnbetriebswerk des Bahnhofs Neuenmarkt-Wirsberg das Deutsche Dampflokomotiv-Museum, das neben zahlreichen imposanten Exponaten auch interessante Führungen, Aktivitäten, Kurse und Veranstaltungen zu bieten hat. So finden etwa in unregelmäßigen Abständen dampflokgeführte Sonderfahrten statt, die Touristen aus aller Welt anlocken.